Der plötzliche Rücktritt des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler trifft in Österreich auf kein Verständnis. Umfragen bescheinigen ihm, dass er mit seinem Sager: “Eine Exportnation wie Deutschland muss für die Verteidigung freier Handelswege nötigenfalls auch militärische Gewalt einsetzen” den Nerv der Zeit getroffen hat. Derweilen vertiefen sich die Spannungen zwischen Österreich und Slowenien. Verteidigungsminister Norbert Darabos: “Die hohen Mautgebüren auf Sloweniens Autobahnen sind nichts als Wegelagerei.” Er droht nun dem Nachbarland mit den Einsatz “aller erforderlichen Mittel” um den Weg zu den Adriahäfen frei zu machen.
“Slowenien muss sich benehmien!”, poltert Bundeskanzler Werner Faymann bei einer Pressekonferenz am Grenzübergang Loiblpass in Kärnten. Er stellt der slowenischen Regierung ein Ultimatum: “Bis zum 28. Juli müssen alle Straßen bis zum Meer frei passierbar sein. Ansonsten droht Krieg!” Faymann warf Slowenien außerdem vor, Unruhe in Kärnten zu schüren, um das österreichische Bundesland vielleicht doch noch übernehmen zu können. Erklärungen von seiten des slowenischen Regierungschefs Borut Pahor, wonach man Kärnten so dringend brauche wie Hodenkrebs, nützen da nichts. Das österreichische Bundesheer ist in Alarmbereitschaft und an den steirischen und kärntner Grenzübergängen aufgefahren.
Kriegsgefahr nicht nur an der Südgrenze
Karl Schwarzenberg, Prinzregent von Böhmen und Mähren und Chef der “ArGe Böhmen liegt am Meer”, versteht zwar die Wut der Österreicher auf Slowenien, Österreich verlange aber seinerseits Mautgebühren für tschechische LKWs in atemberaubender Höhe. Schwarzenberg: “Die Operation “Gerechtigkeit für Ottokar” hat begonnen.” Laut Augenzeugenberichten soll im Raum Iglau gerade ein großes Militärmanöver angelaufen sein.
Seit einiger Zeit verlangen auch die Slowakei und Ungarn in seltener Eintracht freie Wegpassagen durch Österreich. Dennoch ist ein Krieg mit Österreich derzeit noch unwahrscheinlich. Die Slowakei und Ungarn können sich nicht über die eventuelle Kriegsbeute einigen. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico beklagte: “Die Ungarn wollen uns wieder einmal nur über den Tisch ziehen. Von Wien haben sie uns Floridsdorf und Donaustadt versprochen. Bitte, da sieht es ja aus wie in Bratislava-Süd. Wer will denn da freiwillig hinfahren?” Die Slowakei hat nun ihre Truppen von österreichischen Grenze Richtung Osten verlegt. Fico: “Unser erstes Ziel kann nur Budapest heißen. Wir werden uns dann über Kroatien an die Adria durchschlagen.” Italien wiederum weiß noch nicht, welche Seite es in einem eventuellen Krieg unterstützen soll. Man werde noch zuwarten und schauen, wie sich die Sache entwickelt, erklärt Regierungschef Silvio Berlusconi.
Österreichs Parteien sind sich einig: Ein Krieg ist unvermeidlich
Volle Rückendeckung für seine Kriegspläne bekommt Bundeskanzler Faymann von allen politischen Parteien Österreichs. Während zur Stunde in der Wiener Lichtenfelsgasse der 98-jährige Otto von Habsburg zum neuen Parteivorsitzenden der ÖVP gewählt wird, findet am Korneuburger Feuerwehrfest FP-Chef Heinz-Christian Strache – selbst Spross einer sudetendeutschen Familie – klare Worte für die tschechischen Kriegsvorbereitungen: “Sollen sie doch nur kommen – die Tschechen. Es wird sofort zurückgeschossen. Das Budweiser war deutsch, ist deutsch und bleibt deutsch!” und bestellt drei Bier. Grünen-Chefin Eva Glawischnig macht sich zwar auch Sorgen um die Entwicklung der heimischen Wirtschaft, sie bittet jedoch Faymann und Darabos, diesmal nicht wieder Giftgas im Isonzo-Tal einzusetzen. “Das letzte Mal hat es Jahrzehnte gedauert bis sich die Natur dort davon erholt hat.”